Feedbacks zu Konzerten von LUNA Y SOL in Buenos Aires
Als wir kürzlich auf der Suche nach einem Dokument den Keller durchstöberten, tauchte diese besondere Mappe auf: lauter wunderschöne Feedbacks zu unseren Konzerten, die wir damals, 2008 in zwei sehr unterschiedlichen psychiatrischen Kliniken gegeben hatten - eine davon privat, die andere staatlich.
Die Ärztin, die uns engagiert hatte, war selbst mehrmals bei unseren Konzerten in unterschiedlichen Kulturzentren in Buenos Aires. Als sie dann schließlich Ihre Einladung ausgesprochen hatte, war ich einerseits sehr gerührt, denn die Idee, diesen kranken und verletzten Menschen etwas Licht in ihr Leben zu bringen, begeisterte mich sofort.
Andererseits spürte ich auch meine Angst. Wir wussten ja nicht, was wir zu erwarten hatten! Wie würden diese Menschen auf unsere spirituelle und sensible Musik reagieren? Würden sie denn verstehen, worum es in den Liedern geht? Dürfen wir da überhaupt englisch-, italienisch- und deutschsprachige Lieder singen, oder besser alles nur auf spanisch, ohne Risiko?
Nachdem die Psychiaterin, mit der wir mittlerweile schon recht vertraut waren, uns zugesichert hatte, dass in ihre Kunsttherapiestunden ausschließlich Menschen kommen, die zwar ihren „normalen Alltag“ noch nicht schaffen, weil sie entweder zu sensibel oder sehr verletzt sind, die sonst aber ziemlich bewusst und liebevoll, teilweise auch sehr gebildet sind. Also gut, dann wagen wir es, bestätigten wir und bereiteten uns auf die Konzerte vor.
Ein lieber Freund, der in beiden Kliniken Malstunden gab, brachte uns dann in seinem Auto zu den Konzerten.
Andreas und ich, wir hatten uns darauf geeinigt, uns „ganz normal“ zu geben und ein ähnliches Konzert zu spielen, wie in den Kulturzentren oder bei den Festivals. Das bedeutete, dass wir schon ein paar lateinamerikanische Lieder im Programm hatten, vor allem aber unsere eigenen in unterschiedlichen Sprachen.
Ich denke, wenn man Kunst macht ist das etwas Wunderschönes, so dass der Zuschauer sich ähnlich erhöht fühlt, wie der, der sie macht (die Kunst) und in diesem Fall fühlte ich mich in einer erhabenen Harmonie zwischen der Stimme und den Instrumenten. Die Seele konnte zu fernen Orten und Landschaften reisen und die Liebe, die man von Patricia wahrnehmen konnte, weckte in mir mütterliche Gefühle. Möge diese wunderbare Musikgruppe fortfahren, auf der ganzen Welt Menschen zu erheben, weil es wirklich ein Geschenk für jeden einzelnen ist.
Eliana
Andreas brachte einige seiner Perkussionsinstrumente mit, was natürlich vor allem die Männer hellauf begeisterte. Jedoch verhielten sich alle äußerst höflich und respektvoll. Niemand berührte ohne Erlaubnis die Instrumente, wie das bei anderen Konzerten oft der Fall war. Für uns war eine kleine Bühne aufgestellt, die ZuhörerInnen saßen im Halbkreis um uns herum. Leider gibt es kein einziges Foto von diesen Auftritten. Na ja, wir hatten damals ja noch nicht einmal eine Digitalkamera! Wir dokumentierten unsere Reisen nach wie vor mit Diapositiven!!! So eine andere Zeit...Und doch sind die inneren Bilder und das Gefühl dazu so präsent, als ob es letzte Woche gewesen wäre.
Ich gebe einige Fotos und ein Video dazu, die zwischen 2004 und 2008 bei unseren Konzerten in Lateinamerika aufgenommen wurden.
"Ay sol" in Pinamar, Argentinien. Auch hier haben wir in jenen Jahren immer wieder Konzerte gespielt.
Wir haben ein Duo „Sol y Luna“ gehört, das mir sehr gefallen hat, ganz besonders das Lied „gracias a la vida“, obwohl ich mich auch nicht mehr an den Inhalt erinnern konnte. Ich fühlte mich gut, doch plötzlich dachte ich intensiv an meine Familie: Töchter, Ehemann, Vater, Mutter, Schwestern.
Dorrego Maria
Eine Gruppe von Menschen saß bereits erwartungsvoll auf ihren Plätzen und beobachtete gespannt unsere Vorbereitungen. Stühle aufstellen, CDs herrichten, Instrumente auspacken und stimmen, ein bisschen einspielen... Selbstverständlich hatten wir keine Anlage dabei und spielten rein akustisch (siehe Kommentare unten). Es war viel Bewegung im Raum, da immer wieder BesucherInnen kamen und gingen, ganz nach dem Prinzip des „open space“. Und obwohl wir dieses Konzept der „freien Füße“ ja schon Jahre zuvor bei den Kongressen in Alpbach/Tirol kennengelernt hatte, fühlte ich mich verunsichert. „Was, wenn sie auch während der Präsentation hin und herlaufen?“, fragte ich mich „würde ich mich konzentrieren können?“
Wir zogen uns noch in den „Umkleideraum“ zurück, um unser Auftrittsgewand anzuziehen und kurz zu meditieren, so wie wir das immer tun. Dann ging es los. Die Ärztin begrüßte uns und stellte uns dem Publikum vor.
Am Donnerstag, 10.Jänner 2008 kam ein österreichisches Ehepaar, Patricia und Andreas zu Besuch in die Klinik. Das Motiv ihres Besuchs?
Sie boten den Patienten mehr als eine Stunde Musik und Lieder aus unterschiedlichen Ländern in unterschiedlichen Sprachen.
Die Stimme von Patricia war eine Zärtlichkeit für Gehör und Seele, deshalb hatte es keine große Relevanz, ob sie in deutscher oder spanischer Sprache sang. Andrés begleitete sie auf unterschiedlichsten Perkussionsinstrumenten, einige recht ähnlich den Instrumenten, wie sie im Norden unseres Argentiniens verwendet werden (so wie die Bombo und die Rasseln aus Ziegenklauen). Es war wirklich sehr bewegend, sie z.B. über Atahualpa Yupanqui sprechen zu hören.
Es war etwas sehr Schönes, und Stimmen, wie die von Patricia oder die perfekte Begleitung von Andrés sind schwer zu vergessen. In meinem Fall werden sie wohl noch lange in mir nachklingen.
Hernan
Wir sangen und spielten unsere Lieder, spürten offenherzige und wohlwollende Menschen um uns herum.
Große Augen blickten uns an, bestaunten die bewegten Hände an Perkussion und Gitarre oder auch unsere Gesichter.
Doch ich glaube, dass die meisten mit ihrem Herzen zugehört haben.
Bei einem meiner Lieder in englischer Sprache „My father was a fisherman“, das sehr an keltische Musik erinnert, hörten wir plötzlich Vogelgezwitscher durch das offene Fenster (es war ja Sommer). Alle schauten wir hin und sahen, wie sich immer mehr Vögel im Baum vor dem Fenster versammelten und offensichtlich unser Konzert begleiten wollten. Ich genoss es sehr und bemühte mich, nicht zu lachen. Natürlich haben das diese aufmerksamen Leute sofort bemerkt und schallend gelacht.
Das Konzert des Duos „Luna y Sol“ bestehend aus dem Ehepaar Patricia und Andrés..
Es war wunderschön, unglaublich, dieses österreichische Ehepaar, wie sie in 3 Sprachen gesungen haben: Deutsch, das Lied vom „fisherman“ auf Englisch und Spanisch. Die Stimme von ihr ist unglaublich, ich weiß nicht, ob jemand mit mehr Bildung herausfinden könnte, ob es sich da um einen Trick handelt, oder ob es tatsächlich eine Gesangstechnik ist, mit ihrer natürlichen Stimme gepaart...und er mit der Mundperkussion- es schien als ob er die Instrumente streichelte...
Monica Ramos M.
Besonders zu den fremdsprachigen Liedern erzählte ich wie üblich kleine Geschichten, dass sich die ZuhörerInnen vorstellen konnten, wovon das jeweilige Lied handelte. Die freien Plätze waren mittlerweile alle besetzt, und niemand ging mehr aus dem Raum. Als ich „gracias a la vida“ und „los hermanos“ sang, bemerkte ich Tränen in den Augen mancher Frauen. Sie hatten bestimmt Sehnsucht nach ihren Familien, nach ihrem Zuhause!
Am Ende war die Begeisterung so groß, dass wir noch 3 Zugaben spielen durften.
Nach dem Konzert wollten natürlich alle mit uns reden, die Hand schütteln, uns umarmen, eine Notiz in unser Konzertbüchlein schreiben, eine CD kaufen. Es war so innig, so rührend, dass ich heute noch weine, wenn ich daran denke. Ganz so, als ob WIR die Beschenkten wären!
Mir wurde plötzlich klar, dass ich nur noch für sensible und beseelte Menschen singen möchte, dass ich den Alltag in der stressigen Großstadt nicht mehr ertragen konnte!
beim Konzert im FONDO NACIONAL, Buenos Aires
Am Donnerstag, 10.1.08 kam ein keltisches Musik-Duo zu uns in die Klinik, „Luna y Sol“. Ich habe ehrlichgesagt noch niemals diese Art von Musik gehört und es war großartig, die beiden zu hören. Die Magie der Gitarre bezauberte mich und auch die fast engelsgleiche Stimme der Sängerin. Sie sangen einige Lieder auf Spanisch, die mir ins Gehör und in die Seele drangen. Andere waren in anderen Sprachen und obwohl ich die Worte nicht verstand, berührten mich auch diese in der Tiefe meines Seins. Es gefiel mir so sehr, dass ich sie bat, mir eine CD zu verkaufen.
Es war wirklich eine gute Idee, sie hierher einzuladen, möge es sich wiederholen
Norma M.Gomez
Wie bin ich froh, dass wir es gewagt hatte, dieses „Risiko“ einzugehen und hier unsere Musik erklingen zu lassen!
Erst ein paar Wochen später bekamen wir bei einem Konzert jene Mappe mit den gesammelten Rückmeldungen überreicht. Manche kurz und knapp, andere ausführlich und detailliert, die meisten in schöner Handschrift, einige kaum entzifferbar...doch aus allen strömte so viel Dankbarkeit, Wertschätzung und Liebe!
Ich hatte vielleicht zum ersten Mal das Gefühl, dass jemand erfasst hat, worum es mir/uns wirklich geht, was „LUNA Y SOL" ausmacht, wovon meine Lieder erzählen...“ich glaube, das ist eine Musik, die man mit dem Herzen anhören muss!“, ZIt.Valeria
Und heute, da wir dieses Geschenk wieder entdeckt haben, versuche ich, ein paar der aussagekräftigsten Feedbacks auszuwählen und sie mit euch zu teilen.
Wir waren eingeladen, bei einer Vorstellung von keltischer Musik dabei zu sein. Die Interpreten, ein Ehepaar aus Österreich, das ein Spektrum von unterschiedlichen Liedern, in unser Land gebracht haben: Sie mit außergewöhnlichem Gesang, er mit einer Bombo, so wie sie auch in unserer argentinischen Folklore verwendet wird. Auch hatte er eine Box mit Drähten und Glöckchen dran (spanisches Cajon) Sie spielte Gitarre und interpretierte keltische Musik und Lieder aus Österreich. Auch wenn diese Musik hier nicht allzu sehr verbreitet ist, gefiel es mir sehr. Sie spielten auch Lieder aus unserer Folklore. Das Großartige an diesem Musikduo ist, dass es ihnen gelang, sich ohne elektronische Hilfe hörbar zu machen. Wir sind zutiefst dankbar für diese Musik.
Pavese Binelli
Das war unser Auftritt beim berühmten Folklore-Festival in Cosquin (Argentinien)_schon aufregend!!!
Wir hörten ein Konzert mit keltischer Musik. Ich verstehe einiges von Musik und dieses Duo von Gitarre und Bombo war wie eine Erholung für die Seele. Ich ging von dort mit glücklichem Herzen, so wie damals, als ich noch arbeitete, an der Schule oder der Universität studierte. Auch die Leute aus den anderen Sälen kamen um zuzuhören.
Viviana Noemi
Damals haben wir immer wieder mit unseren Freunden in Buenos Aires über diese Erfahrungen in den Kliniken gesprochen, und einer (Ruben) meinte: „Ich weiß nicht so genau, ob es denn wirklich die „locos“ („Die Verrückten“, liebevoll für die Patienten der Psychiatrie, auf porteñisch) sind, die da in der Klinik drin sind, ob es nicht weitaus mehr „locos“ draußen auf offener Straße gibt?“
Tja, das war Buenos Aires 2008, wir hatten alle keine Ahnung, wie sich die Welt entwickeln würde...
Heute bekamen wir ein Musik-Duo zu hören, was mich sehr entspannte. Es war mein erstes Experiment mit dieser Art von Musik und mir gefiel die Entspannung die ich spürte. Ich glaube, das ist eine Musik, die mit dem Herzen gehört werden will.
Valeria
bei unserem Konzert in einem Kulturzentrum in Loja, Ecuador
In der Zwischenzeit haben wir an vielen unterschiedlichen Orten Konzerte gegeben, mache groß, andere klein. Wir kommen viel herum, haben ein großes, breit gefächertes Repertoire von „spiritueller Weltmusik“ und „Neuer Folklore“, über 130 eigene Lieder und unzählige geliehene.
Ich bin fest davon überzeugt, dass es überall empfindsame, mutige und aufgeschlossene Menschen gibt, die von unserer Musik profitieren, sich von ihr berühren lassen. Ob in Tirol, Salzburg, in der Provence oder in Argentinien- beherzte Menschen finden sich, gehen in Resonanz, beflügeln sich.
Ich war in dem Konzert von Sol y Luna, es hat mir sehr gut gefallen, die Musik nahm mich mit in die Wälder, und ich verband mich vor allem mit der Natur. Wenngleich auch einige Lieder in Sprachen gesungen wurden, die ich nicht verstand, genoss ich es dennoch.
Die Einfachheit der Musiker begeisterte mich. Obwohl sie aus Österreich, Europa kommen, konnte ich sehen, wie sie vibrierten. Es ist interessant, dass sie, aus einer so technologischen Zivilisation kommend, sich mit solcher Einfachheit und Bescheidenheit ausdrücken können.
Maria Raquel A.
Aktuelles: Wir sind gerade dabei, unsere Konzerte für 2025 und 2026 zu planen. Es gibt auch noch ein paar Termine für Wohnzimmer- und Gartenkonzerte. Bei Interesse bitte möglichst bald anfragen! Ich möchte mich an dieser Stelle von ganzem Herzen für EURE Feedbacks bedanken, die wir immer wieder auf unsere Homepage, auf Facebook, Instagram oder per Mail bekommen! Wir freuen uns auch sehr, wenn ihr bei Amazon ein schönes Feedback hinterlässt. Dort sind unser CDs und Patricia’s Bücher zwar kaum auffindbar, doch wer den ganzen Titel eingibt, kommt hin...(selbst wenn wir da nicht gerade viel verdienen, müssen wir dort anbieten, sonst heißt es „CD vergriffen“)
DANKE für’s Lesen, Teilen und Herzeln! ❤️
© Text von Patricia del Mar, Fotos von Luna y Sol
www.lunaysol.at
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Zitate: „My father was a fisherman”, von Patricia del Mar, CD “Dance & fly” 2005
“Gracias a la vida”, Violeta Parra, Chile
“Los hermanos”, Atahualpa Yupanqui, Argentinien